Knigge-Gesellschaft kritisiert sinkende Umgangsformen im Bundestag

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Ein Mann spricht in ein Mikrofon vor einem gelben Vorhang mit der Aufschrift "18-Grad-Kongress o", während andere Männer im Hintergrund stehen.

Knigge-Gesellschaft kritisiert sinkende Umgangsformen im Bundestag

Bundestag in der Kritik: Sinkende Umgangsformen im Parlament

Der Deutsche Bundestag steht wegen nachlassender Verhaltensstandards in der Kritik. Clemens Graf von Hoyos, Präsident der Deutschen Knigge-Gesellschaft, warnt vor einer zunehmenden Respektlosigkeit unter Abgeordneten. Seine Äußerungen fallen in eine Zeit, in der Debatten lauter, emotionaler und häufiger durch ungebührliches Verhalten gestört werden.

Hoyos verwies auf häufige Zwischenrufe, Proteste und Unterbrechungen während der Plenarsitzungen. Als Beispiele für den Verfall der Umgangsformen nannte er lautes Gelächter, übertriebenes Kopfschütteln und sarkastischen Beifall. In den vergangenen Jahren häufen sich dokumentierte Vorfälle, an denen vor allem AfD-Politiker beteiligt waren – von verbalen Ausfällen bis hin zu populistischen Provokationen. Auch bei Mitgliedern von CDU/CSU und SPD gab es vereinzelt Verstöße, darunter Sitzungsstörungen und Verletzungen der Verhaltensregeln.

Der Benimm-Experte stellt einen Wandel im Ton der Debatten fest, der zunehmend von der Absicht geprägt sei, virale Online-Momente zu erzeugen. Trotz dieser Bedenken hob er eine positive Entwicklung hervor: Abgeordnete legten wieder mehr Wert auf angemessene Kleidung im Plenarsaal.

Hoyos forderte die Bundestagsmitglieder auf, ihr Verhalten zu verbessern und die Professionalität in den parlamentarischen Abläufen wiederherzustellen. Seine Aussagen spiegeln eine breitere Sorge über die steigende emotionale Aufgeladenheit und mangelnde Disziplin in politischen Debatten wider. Der Appell zur Reform folgt auf wiederholte Störungen, insbesondere durch bestimmte Fraktionen.