Gerresheimer unter Beschuss: Leerverkäufer werfen Bilanztricks vor – Aktie im Auf und Ab

Gerresheimer unter Beschuss: Leerverkäufer werfen Bilanztricks vor – Aktie im Auf und Ab

Gerresheimer-Aktie: Angriff durch Leerverkäufer

Zusammenfassung Ein Analysehaus wirft dem Pharmaverpacker aggressive Bilanzierung vor und hält eine Short-Position. Die UBS kritisiert die Informationspolitik des Unternehmens, während sich die Aktie nach einem Kursrutsch leicht erholt.

Pharmaverpackungshersteller Gerresheimer sieht sich schweren Vorwürfen wegen Bilanzmanipulationen ausgesetzt. Die Research-Firma Morpheus Research behauptet, das Unternehmen habe durch aggressive Finanzpraktiken seine Wachstumsdaten aufpoliert. Die Anschuldigungen lösten Marktturbulenzen aus: Die Gerresheimer-Aktie gab zunächst nach, erholte sich am Mittwoch aber wieder um über 3 %.

Morpheus Research, das selbst eine Leerverkaufsposition gegen Gerresheimer hält, wirft dem Konzern vor, durch bilanzielle Anpassungen ein verzerrtes Bild des organischen Wachstums gezeichnet zu haben. Zu den Hauptkritikpunkten zählen künstlich aufgeblähte Cashflows durch steigende Kundenanzahlungen sowie eine nicht nachhaltige Nettoverschuldung nach der Übernahme von Bormioli Pharma im Dezember 2024. Kritiker halten den Kaufpreis für überzogen, zumal die Umsätze der Sparte seitdem stagnieren.

Gerresheimer steht nun vor mehreren Herausforderungen – von behördlichen Prüfungen bis hin zu Zweifeln der Anleger an der Bilanzierungspraxis. Die Ergebnisse der Prüfung durch PwC und der Untersuchung der BaFin dürften die nächsten Schritte des Unternehmens bestimmen. Die Marktstimmung bleibt indes gespalten: Trotz der anhaltenden Kontroverse zeigt die Aktie erste Anzeichen von Widerstandsfähigkeit.