„Ohne mich!“: Wie der Widerstand gegen die Bundeswehr die Republik erschütterte

„Ohne mich!“: Wie der Widerstand gegen die Bundeswehr die Republik erschütterte

70 Jahre Bundeswehr: „Nicht mit mir!“

Teaser: Die Bundeswehr entstand im Kontext des Ost-West-Konflikts. Doch die Debatten über Wehrpflicht und NATO-Ziele aus den Gründungsjahren hallen bis heute nach.

Artikeltext: Die Aufstellung der Streitkräfte Westdeutschlands in den 1950er-Jahren löste heftigen Widerstand aus. Im ganzen Land brachen Proteste aus, Millionen lehnten die Pläne zur Wiederbewaffnung und NATO-Mitgliedschaft ab. Die Bewegung unter dem Motto „Ohne mich!“ vereinte Pazifisten, Politiker und einfache Bürger in einer Welle des Widerstands.

Die Debatte um die Wiederbewaffnung begann 1951, als ein Volksbegehren initiiert wurde. Obwohl das Innenministerium die Abstimmung verbot, reichten Tausende trotzdem ihre Stimmen ein. Ein Jahr später schlug die Polizei Demonstrationen gewaltsam nieder – in Essen wurde dabei ein junges FDJ-Mitglied erschossen.

Trotz des massiven Widerstands wurde die Bundeswehr Realität. Millionen hatten sich der „Ohne mich!“-Kampagne angeschlossen, doch die Regierung trieb die Wiederbewaffnung voran. Die Proteste markierten eine der größten zivilen Widerstandsbewegungen** der frühen Bundesrepublik.