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Panzer auf einem weißen Tuch mit weißem Hintergrund.

Pistorius startet neue Ära der Bundeswehr-Ausbildung in Münster

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius besucht Lützow-Kaserne in Münster – Start einer neuen Ära in der militärischen Grundausbildung

Am 10. November 2025 besuchte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Lützow-Kaserne in Münster und läutete damit eine neue Phase der militärischen Ausbildung in Deutschland ein. Das neu konzipierte Grundausbildungsprogramm, das allen Soldatinnen und Soldaten eine standardisierte und umfassende Basis vermitteln soll, wurde eingeführt – parallel zu den aktuellen Debatten über ein neues Wehrpflichtmodell im Verteidigungsausschuss des Bundestags.

Die überarbeitete Grundausbildung dauert sechs Monate und findet dezentral an mehreren Standorten in ganz Deutschland statt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass alle Rekruten ein einheitliches Ausbildungsniveau erreichen, ohne dass Versetzungen zwischen Kasernen notwendig sind. Aktuell durchlaufen fast 200 junge Freiwillige das modernisierte Programm in der Lützow-Kaserne in Münster.

Während seines Besuchs tauschte sich Minister Pistorius mit Truppenangehörigen und Rekruten aus und bekräftigte seine Unterstützung für das neue Ausbildungsmodell. Zudem schlug er vor, alle jungen Männer und Frauen beim Erreichen des 18. Lebensjahres per Online-Fragebogen zu ihrer Bereitschaft für einen Wehrdienst zu befragen. Während Männer verpflichtet sein sollen, den Fragebogen auszufüllen, bleibt die Teilnahme für Frauen freiwillig. Ausgewählte Personen werden anschließend einer ärztlichen Untersuchung unterzogen, doch der Dienst bleibt freiwillig – es sei denn, die Rekrutierungsziele werden verfehlt oder Sicherheitserfordernisse machen eine Anpassung notwendig. Ab Juli 2027 ist eine verpflichtende medizinische Musterung aller Männer eines Geburtsjahrgangs geplant. Eine losebasierte Wehrpflicht soll jedoch nur bei erhöhter Sicherheitslage oder besonderen Verteidigungsanforderungen und nach Zustimmung des Parlaments in Kraft treten.

Die Bundeswehr strebt an, ihre Truppe bis 2035 auf 260.000 aktive Soldatinnen und Soldaten zu vergrößern und die Reserve auf 200.000 zu verdoppeln. Die aktuellen Reformen sind daher ein zentraler Baustein, um diese langfristigen Ziele zu erreichen.

Das neue Grundausbildungsprogramm stellt einen wichtigen Schritt zur Vereinheitlichung der militärischen Ausbildung in Deutschland dar. Mit den geplanten Änderungen bei der Wehrpflicht will die Bundeswehr mehr junge Menschen für den Dienst in den Streitkräften gewinnen und so bis 2035 ihre Personalstärke sowie die Reserven deutlich ausbauen. Diese Entwicklungen unterstreichen das Engagement der Bundesregierung, die Verteidigungsfähigkeiten des Landes nachhaltig zu stärken.