Streit um Wolfsabschuss: Warum Gloria die Regeln in Deutschland verändert

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Ein Wolf vorne mit Bäumen und Pflanzen im Hintergrund und Text in der rechten unteren Ecke.

Streit um Wolfsabschuss: Warum Gloria die Regeln in Deutschland verändert

Erleichterte Wolfsbejagung: Was Naturschützer und Schafhalter dazu sagen

Teaser: Bundesregierung lockert Wolfsabschuss: Neue Regeln wegen Gloria und Co. – wie NRW-Schäfer und Umweltschützer reagieren.

Veröffentlichungsdatum: 17. Dezember 2025, 15:43 Uhr

Artikeltext:

Die Bundesregierung hat die Vorschriften für den Abschuss von Wölfen gelockert, nachdem ein sogenannter „Problemwolf“ namens Gloria wiederholt Nutztiere gerissen hat. Die Entscheidung folgt auf Vorfälle in Nordrhein-Westfalen, wo die Wölfin trotz Schutzmaßnahmen mehrere Schafe tötete. Nun melden sich Naturschutzverbände und Jägerverbände zu dem umstrittenen Schritt zu Wort.

Im August 2024 hatte Gloria, eine Wölfin aus Nordrhein-Westfalen, auf einem Hof in Hünxe zwei Schafe gerissen – obwohl die Weide eingezäunt war. Kurz darauf attackierte sie in einem weiteren Vorfall ein weiteres Schaf. Diese Angriffe veranlassten das Bundeskabinett, Wölfe im Jagdrecht umzustufen und so den Abschuss zu erleichtern.

In Nordrhein-Westfalen sind Wolfsrudel vor allem in der Eifel (insbesondere im Kreis Euskirchen), im Münsterland (einschließlich Kreis Borken) sowie in Teilen des Niederrheins ansässig. Die Landesumweltbehörde LANUV NRW dokumentiert regelmäßig bestätigte Rudel und Reviere. Bundesweit gibt es 209 Wolfsrudel, vornehmlich in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Allein im vergangenen Jahr töteten Wölfe über 4.300 Nutztiere.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt die Entscheidung und schlägt vor, für Jungwölfe eine Jagdzeit einzuführen sowie ganzjährig Problemwölfe zu bejagen. Er empfiehlt, zwischen Juni und Oktober 40 Prozent des jährlichen Populationzuwachses zu entnehmen, um die Rudelstrukturen nicht zu stören. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hingegen plädiert stattdessen für besseren Herdenschutz und warnt, dass das Töten von Wölfen Angriffe auf ungeschützte Weiden nicht verhindern werde.

Trotz der gelockerten Abschussregeln bleiben finanzielle Hilfen für Schutzmaßnahmen wie Zäune oder Herdenschutzhunde bestehen. Naturschützer warnen jedoch, dass die Bejagung Wolfshierarchien destabilisieren und zu mehr Nutztierrissen führen könnte – zudem drohe kleinen Populationen das Aussterben.

Die Bundesregierung ermöglicht mit ihrer Entscheidung einen erleichterten Abschuss von Wölfen wie Gloria, die wiederholt Nutztiere angegriffen haben. Schäfer, Naturschützer und Jäger in Nordrhein-Westfalen passen sich nun an die neuen Regelungen an. Die finanzielle Förderung für Schutzmaßnahmen bleibt zwar erhalten, doch Sorgen über die langfristigen Folgen für die Wolfspopulation bestehen fort.