Watzke kandidiert als BVB-Präsident: Vom Machtkampf mit Tuchel zur Versöhnung

Admin User
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Eine Stadion-Szene mit Gruppen von Menschen, einigen, die ein Spiel spielen, Eisengittern, Fahnen an Stangen, Bildschirmen, Tafeln, Gebäuden, Beleuchtungsträgern und einem Himmel-Hintergrund.

Watzke kandidiert als BVB-Präsident: Vom Machtkampf mit Tuchel zur Versöhnung

Hans-Joachim Watzke wird voraussichtlich noch in dieser Woche für das Amt des Präsidenten von Borussia Dortmund kandidieren. Seine lange Karriere beim Verein war von großen Erfolgen, aber auch von bemerkenswerten Konflikten geprägt. Eine der bekanntesten Auseinandersetzungen betraf den damaligen Cheftrainer Thomas Tuchel – eine Beziehung, die sich im Laufe der Zeit jedoch wieder besserte.

Seit über zwei Jahrzehnten führt Watzke Borussia Dortmund als Vorstandsvorsitzender und spielte eine zentrale Rolle beim Wachstum des Vereins. Doch seine Amtszeit blieb nicht ohne Kontroversen. Ein entscheidender Moment war der Anschlag auf den Mannschaftsbus vor dem Champions-League-Viertelfinale gegen AS Monaco im April 2017. Die Entscheidung, das Spiel bereits am nächsten Tag austragen zu lassen, führte zu tiefgreifenden Spannungen mit Tuchel, der dem Verein vorwarf, die Spieler nicht ausreichend unterstützt zu haben.

Tuchel, der zuvor starke Leistungen gezeigt hatte – darunter der zweite Platz in der Bundesliga 2015/16 und der DFB-Pokal-Sieg 2016/17 –, wurde im Mai 2017 entlassen. Watzke räumte später ein, dass er den Trainer im Nachhinein nicht entlassen hätte. Er gestand auch Fehler im Umgang mit den Folgen des Anschlags ein, was die Beziehung zwischen beiden zusätzlich belastete.

Mit der Zeit kam es jedoch zu einer Versöhnung. Heute bezeichnet Watzke Tuchel als einen herausragenden Trainer, und die beiden pflegen mittlerweile ein gutes Verhältnis. Ein ähnliches Muster zeigte sich in Watzkes Beziehung zum ehemaligen Sportdirektor Reinhold Lunow: Bei einer Vereinsversammlung kam es öffentlich zur Aussöhnung, bei der trotz früherer Differenzen gegenseitiger Respekt zum Ausdruck kam.

Watzkes bevorstehende Kandidatur folgt auf Jahre, in denen er die Entwicklung Dortmunds – sowohl sportlich als auch wirtschaftlich – maßgeblich geprägt hat. Seine Fähigkeit, Beziehungen wie die zu Tuchel und Lunow wieder aufzubauen, unterstreicht eine Karriere, die von Widerstandskraft geprägt ist. Das Ergebnis der Wahl wird zeigen, ob er den Verein in einer neuen Rolle weiterführen wird.