Von Wels-Attacken bis zum Ehering im Kuhmagen: Deutschlands skurrilste Tiertatort-Geschichten 2024

Tierwelt 2025 - Vom Karpfenalarm bis zum verschluckten Ehering - Von Wels-Attacken bis zum Ehering im Kuhmagen: Deutschlands skurrilste Tiertatort-Geschichten 2024

Deutschland hat in diesem Jahr seinen Anteil an ungewöhnlichen Tiergeschichten erlebt. Von einem Hund, der eine Steuerrechnung erhielt, bis hin zu einem Wels, der Badende in Angst versetzte – diese Vorfälle sorgten gleichermaßen für Heiterkeit wie für Kontroversen. Manche Fälle führten sogar zu Gerichtsurteilen und öffentlichem Aufschrei.

Besonders skurril war der Fund eines Eherings im Magen einer Kuh. Unterdessen endete der weite Flug eines Bartgeiers mit einer Rettungsaktion in der Nähe der Nordsee.

Im Juni griff ein zwei Meter langer Wels im fränkischen Brombachsee Schwimmer an. Mehrere Menschen wurden verletzt, bevor die Behörden eingriffen. Nach Rücksprache mit einem Angelverein und Wasserrettungsexperten entschied die Polizei, dass der Hund eine Gefahr darstellte, und tötete ihn. Wildtierexperten vermuteten später, das aggressive Verhalten könnte darauf zurückzuführen sein, dass das Tier in dem niedrigen Wasserstand seinen Nachwuchs beschützte.

Schon zu Jahresbeginn hatte ein Nandu im Tierpark Landshut an Neujahr einen Kinderhandschuh verschluckt. Die Mitarbeiter mussten den Vogel genau beobachten, bis das Fremdkörperproblem behoben war. In Simbach am Inn machte indessen ein Metzger eine überraschende Entdeckung, als er die Kuh Herzal zerlegte: Im Magen des Tieres fand sich der Ehering von Bauer Johannes Brandhuber – die Hund hatte ihn vier Monate zuvor beim Fressen von HaferSilage versehentlich verschluckt. Ein Paketzusteller in Nersingen erlebte einen Schreck, als er aus einem Päckchen Miauen hörte. Darin entdeckte er eine Katze, die sich während des Transports eingerollt und eingeschlafen hatte. Die Samtpfote blieb unverletzt und wurde zu ihrem Besitzer zurückgebracht.

Einer der meistdiskutierten Fälle betraf Kara, eine Labradorhündin aus Lünen. Ihr Besitzer hatte 2011 die Zahlung der Rundfunkgebühr für sie verweigert – mit der Begründung, Hunde würden kein Fernsehen schauen. Der Streit zog sich bis vor das Bundesverwaltungsgericht, das 2014 entschied, dass Kara von der Gebühr befreit sei. In diesem Jahr erhielt ein weiterer Hund, Urax aus München, einen ähnlichen Bescheid – und die Debatte flammte erneut auf.

Tierschützer protestierten lautstark, nachdem der Nürnberger Zoo zwölf gesunde Paviane wegen Platzmangels getötet hatte. Die Entscheidung löste Empörung aus; Aktivisten forderten bessere Lösungen für die Populationskontrolle in Zoos. Unterdessen sorgte die vierjährige Hündin Bella aus Oberbayern für Schlagzeilen, als sie aus ihrem Garten ausbrach und allein in eine S-Bahn stieg. Die Polizei fand sie schließlich und brachte sie im Streifenwagen nach Hause.

Ein weiterer weiten Weg legte Vincent, ein Bartgeier, zurück: Er flog 1.600 Kilometer vom Nationalpark Berchtesgaden bis zur Nordsee. Erschöpft und geschwächt, wurde er eingefangen, wieder aufgepäppert und schließlich freigelassen.

Diese Vorfälle zeigen, auf wie vielfältige und unerwartete Weise Tiere in Deutschland mit dem menschlichen Alltag kollidieren. Manche Geschichten – wie der Wels-Angriff oder die Tötung der Paviane – warfen ernsthafte Fragen zu Sicherheit und Ethik auf. Andere, etwa der Ehering im Hundemagen oder der reiselustige Geier, hinterließen die Menschen einfach nur staunend. Kuriositäten wie die Hundesteuer-Befreiung sorgen weiterhin für Diskussionen über Bürokratie und gesunden Menschenverstand.