Wie ein betrunkener Schiedsrichter zur Bremer Kultfigur wurde

Admin User
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Ein Fußballspiel im Gange mit sechs Spielern auf dem Feld, drei sichtbaren Fußballen, zahlreichen Zuschauern in Regenmänteln mit Schirmen und mehreren Kameramännern, die das Ereignis aufnehmen.

Wie ein betrunkener Schiedsrichter zur Bremer Kultfigur wurde

1975 sorgte Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder, damals 34 Jahre alt, während eines Spiels zwischen Werder Bremen und Hannover 96 aus einem ungewöhnlichen Grund für Schlagzeilen. Die peinliche Panne behinderte seine Karriere jedoch nicht – im Gegenteil: Er entwickelte sich zu einem der besten Unparteiischen Deutschlands.

Ahlenfelder gab später zu, vor dem Spiel ein Bier und einen Malteser-Kräuterlikör getrunken zu haben. In der Folge pfiff er die erste Halbzeit irrtümlich 13 Minuten zu früh ab und schob die Schuld auf seine Uhr. Um den Alkoholgeruch zu übertünchen und sich zu beleben, wurde er geduscht und mit Wick VapoRub eingerieben.

Die Medien kürten ihn daraufhin zum „lustigsten Schiedsrichter der Liga“. Dennoch leitete er 106 Bundesligaspiele – ein Beweis, dass ihn dieser Vorfall nicht prägte. In Bremen hat sich bis heute die Tradition gehalten, ein „Ahlenfelder“ zu bestellen: ein Bier mit einem Malteser-Kräuterlikör. Sogar eine Kneipe in der Nähe des Weser-Stadions trägt zu seinen Ehren den Namen „Ahlenfelder“.

Trotz des Vorfalls von 1975 blühte Ahlenfelders Schiedsrichterkarriere auf. Er wird nicht nur für seine Leistungen in Erinnerung behalten, sondern auch für das einzigartige Erbe, das er in Bremen hinterließ.