Bundeskartellamt verhängt weniger Bußgelder im Jahr 2025

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Bundeskartellamt verhängt weniger Bußgelder im Jahr 2025

Bundeskartellamt verhängt 2025 deutlich weniger Bußgelder

Teaser: Das Bundeskartellamt hat 2025 wegen Kartellverfahren deutlich weniger Bußgelder verhängt als im Vorjahr.

22. Dezember 2025, 06:38 Uhr

Die deutsche Wettbewerbsbehörde Bundeskartellamt hat im Jahr 2025 deutlich weniger Bußgelder verhängt als in den Vorjahren. Die Gesamtstrafen sanken auf rund 10 Millionen Euro – ein Rückgang gegenüber 26 Millionen Euro im Jahr 2024. Dieser Rückgang folgt auf ein Jahrzehnt mit stark schwankenden Zahlen, in dem die Bußgelder in manchen Jahren über eine Milliarde Euro betrugen.

Kartellabsprachen bleiben in Deutschland verboten, da sie den Wettbewerb verzerren und die Preise für Verbraucher in die Höhe treiben. Die Behörde geht zwar konsequent gegen solche Praktiken vor, doch die Durchsetzung variiert von Jahr zu Jahr. So zahlten Unternehmen 2019 beispielsweise 848 Millionen Euro an Bußgeldern, wobei fast drei Viertel dieser Summe auf ein einziges Verfahren gegen Stahlproduzenten entfielen.

In diesem Jahr verhängte die Behörde gegen den Audioausrüster Sennheiser ein Bußgeld in Höhe von 6 Millionen Euro, weil das Unternehmen Händler unter Druck gesetzt hatte, die Ladenpreise zu erhöhen. Die Strafe unterstreicht die anhaltenden Bemühungen, wettbewerbswidriges Verhalten zu bekämpfen. Dennoch gehörten die Bußgelder 2025 zu den niedrigsten der letzten Jahre – unter anderem wegen strengerer rechtlicher Anforderungen. Das Bundeskartellamt erhielt 2025 zudem rund 600 anonyme Hinweise, was auf eine weiterhin hohe öffentliche Aufmerksamkeit hindeutet. Behördenpräsident Andreas Mundt räumte jedoch ein, dass es zunehmend schwieriger werde, die hohen rechtlichen Standards in Kartellverfahren zu erfüllen. In früheren Jahren waren die Strafen deutlich höher ausgefallen, darunter ein Rekordwert von 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2014. 2023 lagen die Bußgelder mit nur 2,8 Millionen Euro ungewöhnlich niedrig, was auch auf pandemiebedingte Verzögerungen zurückzuführen war. Die Zahlen für 2025 deuten auf einen ähnlichen Trend hin, da in diesem Jahr weniger große Verfahren abgeschlossen wurden.

Der Rückgang der Bußgelder markiert einen Wandel gegenüber früheren Jahren, in denen die Strafen oft im dreistelligen Millionenbereich lagen. Die Behörde bleibt zwar weiterhin darauf bedacht, die Wettbewerbsregeln durchzusetzen, doch rechtliche Hürden und der Zeitpunkt der Verfahren spielen mittlerweile eine größere Rolle. Unternehmen, die gegen Kartellrecht verstoßen, müssen nach wie vor mit erheblichen finanziellen Konsequenzen rechnen.