Krankenhausgewalt: Können Bodycams die Sicherheit von Pflegekräften verbessern?

Krankenhausgewalt: Können Bodycams die Sicherheit von Pflegekräften verbessern?

Gewalt in Krankenhäusern: Können Bodycams das Personal schützen?

Zunehmende Angriffe auf Krankenhausmitarbeiter: NRW-Kliniken testen Bodycams als Schutzmaßnahme. Was sie bringen – und wo die Grenzen liegen.

1. Dezember 2025, 18:36 Uhr

Gewalttätige Übergriffe auf Krankenhauspersonal in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben seit 2017 um mehr als ein Drittel zugenommen. Allein im vergangenen Jahr wurden 1.705 Vorfälle registriert – ein alarmierender Anstieg, der Kliniken dazu veranlasst, nach neuen Wegen zum Schutz ihrer Beschäftigten zu suchen. Das Dortmunder Krankenhaus wird nun bis 2026 Bodycams für das Personal einführen, um der wachsenden Aggression entgegenzuwirken.

Besonders stark stieg die Gewalt im Jahr 2022 mit einem Anstieg von 22 Prozent, gefolgt von einem weiteren Zuwachs um fast 9 Prozent im Jahr 2023. Als Hauptauslöser für die Attacken nennen Krankenhäuser in der Region eine zunehmende Respektlosigkeit gegenüber medizinischem Personal sowie lange Wartezeiten.

Um das Problem zu bekämpfen, wird das Dortmunder Krankenhaus ab 2026 seine Mitarbeiter mit Bodycams ausstatten. Die Geräte sollen jedoch nur in Hochrisikosituationen aktiviert werden, und das Personal wird Betroffene vor Beginn der Aufnahme informieren. Die Krankenhausleitung erhofft sich, dass die Kameras nicht nur abschreckend wirken, sondern auch dazu beitragen, angespannte Situationen zu entschärfen. Dennoch wirft der Einsatz von Bodycams Fragen zum Patientendatenschutz und zur Einhaltung der Datenschutzbestimmungen auf. Selbst in der Polizeiarbeit ist ihre Wirksamkeit bei der Gewaltprävention umstritten. Trotz dieser Herausforderungen setzt die Klinik das Vorhaben als Teil umfassender Maßnahmen zur Sicherheit der Belegschaft um.

Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der NRW-Krankenhäuser mit einer anhaltend steigenden Zahl gewalttätiger Vorfälle konfrontiert sind. Mit der geplanten Einführung der Bodycams ab 2026 will das Dortmunder Krankenhaus ein sicheres Arbeitsumfeld für seine Mitarbeiter schaffen. Ob die Maßnahme erfolgreich sein wird, hängt davon ab, inwieweit es gelingt, Sicherheitsbedürfnisse mit strengen Datenschutzauflagen in Einklang zu bringen.